einfach gut.

“Is there anything I can do for you dear? Is there anyone I could call?” 
  “No and thank you, please madame, I ain't lost, just wandering.” 

 
 

10 Tage noch. Dann beginnt die wohl wichtigste Woche meiner Schulzeit. Die letzten 13 Jahre machen sich endlich bezahlt. Und in 14 Tagen ist dann alles vorbei. 

Das Schöne ist, es geht mir gut. Nichts belastend, nichts aufwühlend, nichts stressend momentan. Einfach gut. Vor einem dreiviertel Jahr dachte ich nicht einmal, dass ich so weit komme, ich wollte am liebsten die Schule verlassen. Und nun stehe ich hier, habe es fast geschafft und bin nicht daran kaputt gegangen. Ich dachte immer, ich wäre schwach. Dachte, ich bräuchte jemanden, an dem ich mich festklammern kann, der mich festhält, für mich da ist, immer und bedingungslos. Ich dachte, dann geht es mir besser. Doch ich habe erlebt, dass es so etwas einfach nicht gibt, dass jeder für sich selbst verantwortlich sein muss und so habe ich mit der Zeit etwas viel besseres gefunden, an dem ich mich festhalten kann, auf das ich immer vertrauen, mich verlassen kann. Mich selbst. Das klingt jetzt kitschig und irgendwie Lebensratgebermäßig, aber es ist das Einzige, was im Endeffekt hilft um stark zu werden. Ich weiß jetzt, ich kann alles schaffen, wenn ICH will. Und dabei ist es natürlich schön, wenn man liebe Menschen an seiner Seite hat, die an einen glauben, aber es ist am wichtigsten, dass man das selbst tut. Ich kann nicht behaupten, dass mir das leicht fiele. Im Gegenteil unterschätze ich mich immernoch gnadenlos selbst, setzte meinen eigenen Wert ständig herab, weil ich etwas besseres erwarte. Und genau da liegt der Fehler: zu viele Erwartungen haben. Ob von sich selbst oder von anderen, sie werden meist nicht erfüllt und daraus resultiert dann Enttäuschung und Unzufriedenheit. Es ist schwer Erwartungen zurückzustecken, ich strauchle immer wieder dabei, doch machen sie einfach nicht glücklich, wenigstens das weiß ich mittlerweile sicher.

Vielleicht kann ich irgendwann auch mal voller Überzeugung sagen: "Ich akzeptiere mich so, wie ich bin und bin stolz darauf, was ich erreicht habe, trotz aller Schwierigkeiten der letzten Jahre." Aber für den Moment reicht mir schon, dass ich hier und da ganz zufrieden bin, mit mir selbst und dem, was ich erreicht habe. Und mit dem Gedanken fällt mir der Blick auf die nächsten Wochen auch nicht so schwer, denn ich werde nicht scheitern, da bin ich mir sicher. Zumindest nicht auf ganzer Linie.



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