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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

6AM.

Dass der Wecker samstags so früh klingelte, war nicht ungewöhnlich damals, die Arbeitswoche nicht von viel zu kurzen Wochenenden umrahmt, diese waren vielmehr unregelmäßig und spärlich verteilt, mal hier ½ Tag frei, mal da 2 Tage nicht dort sein. Alles immer nur kurze Atempausen, in denen ich nicht ganz bis zum Ausatmen gekommen bin und schon ging es weiter. Hatte das Gefühl für richtige freie Tage bereits verloren, war immer irgendwie da, immer präsent, in Gedanken immer beim Frittenduft, ausstehenden Bestellungen und wie der nächste Ausfall ersetzt werden kann. „Muss ich?“   Samstag, 5:30 und ich bin nicht auf dem Weg zur Frühschicht, sondern ans Meer. Eine dicke Decke im Kofferraum, meine blaue Wärmflasche unter den Gurt geklemmt, die Thermoskanne mit heißem Tee im Fußraum und eine Freundin auf dem Beifahrersitz, die ich noch gar nicht so lange kenne.    Selten treffe ich Jemanden, bei dem es sich innerhalb kürzester Zeit so anfühlt, als wäre er mir nicht zufällig über den Weg gelau