Und im Zweifel für dich selbst

- Elisabeth Rank. Momentan lese ich sehr viel, ich bestelle mir ständig Bücher, nachdem ich Zitate daraus gelesen habe oder Rezensionen. Ich lasse mich davon doch sehr leicht beeinflussen und überzeugen, aber ich suche eben auch immer wieder richtig gute, faszinierende Bücher, die am Ende unten ganz viele kleine Lieblingszitatknicke haben, die ich mir dann in mein Tagebuch schreibe.

"Und im Zweifel für sich selbst" hat mir ganz gut gefallen, ich mag gar nicht so viel drüber erzählen, das was hinten drauf steht reicht eigentlich aus:  

"Ein Generationenporträt und der Roman eines Lebensgefühls: Die Geschichte der ersten echten Krise im Erwachsenenleben, erzählt als Roadstory." Und im Klappentext ein sehr schöner Satz: ... und Tonia, die Erzählerin begreift: Sosehr man glaubt, die Welt bleibt stehen, es geht immer weiter. Für die anderen , die noch da sind. Für die neue Liebe. Und im Zweifel für sich selbst. 



"Du fährst uns ans Meer und alles wird gut. Ich setze mich auf meine Hände und halte es aus, ich bin alt genug, und du kurbelst das Fenster herunter. Dich anzusehen und schon in diesem Moment zu merken, wie du mich veränderst, wie du dich mit jedem Kilometer in diesem Auto unentbehrlicher machst. Es ist so, es ist schwierig, dich nicht permanent an der Hand halten zu wollen. Also schiebe ich die Finger unter meine Oberschenkel und verhalte mich ruhig. Es stimmt nicht, dass die Angst verblasst mit der Zeit. Sie hat es sich einfach nur bequem gemacht, und ich bemühe mich, sie zu übersehen. Das dürfte so schwierig nicht sein, sie ist ja nichts Neues." (S.55)

"Langsam, jeden Schritt bedächtig setzend, ging ich dem Meer entgegen, denn der schönste Moment ist immer der, wenn man die erste Linie Blau erkennt." (S.109)


"Das Gefühl, mit nackten Fußsohlen zum ersten Mal seit langem wieder im weichen, warmen Sand zu stehen, mit den Zehen zu wackeln, die Hüften zu beugen, kleine Muscheln zu greifen und den Sand vor und wieder zurück zu schubsen, sich hinein zu wühlen, in diese unzähligen, winzigen Steine -als wir Kinder waren, markierte das den Beginn der großen Ferien, dann waren wir da und blieben auf unbestimmte Zeit. Man rechnete noch nicht, man lebte von heute auf morgen und machmal auf übermorgen, höchstens." (S.109)


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