irgendwas, das bleibt.

Wie rasend schnell doch immer nur die Zeit vergeht, die sich ewig anfühlen sollte und sich die, die man einfach schnell überbrücken möchte, in die Länge zieht, wie ein weicher Kaugummi. Heute morgen beim aufwachen war ich erstmal extrem ernüchtert und das verschlimmerte sich über den Tag zunehmend um in einigen heißen Tränen während der nächtlichen Autofahrt mit Clueso auf maximaler Lautstärke zu enden. 



Die letzten knapp vier Wochen haben mir wahnsinnig viel gegeben und das vorallem warscheinlich deshalb, weil ich (endlich mal) mit null Erwartung ran gegangen bin. Hamburg habe ich immer als meine Traumstadt bezeichnet, jeder, der mich ein bisschen kennt, weiß um meine Liebe zum Norden. Doch in letzter Zeit habe ich viel mit Illusionen gekämpft, ich musste erfahren, wie es ist, sich lange etwas vorzumachen und irgendwann aufzuschrecken mit genau diesem Wissen. Ich habe auf bittere Weise gelernt, was es heißt, Menschen los zu lassen, die eigentlich einen Platz auf Lebzeit im Herzen ergattert hatten. Ich musste merken, dass ich mich getäuscht habe, in dem, was ich in Menschen gesehen und gefühlt habe. Ich hatte das Gefühl, mich selbst nicht mehr zu kennen, das Vertrauen in mich war erschüttert. So war da auch die Angst, dass Hamburg wieder nur ein Teil dessen ist, was ich mir seit langem vormache und woran ich mich klammere, um irgendetwas zu haben, wohinter ich stehe. Nach allem irgendwie berechtigt. 

Jetzt, wo ich hier wieder im viel zu heißen, stickigen, von kein bisschen schönem Wasser umgebenen Karlsruhe sitze, bin ich zugleich wirklich glücklich und ernsthaft traurig. Es ist echt. Es gehört zu mir. Diese Sache hat mich alles andere enttäuscht, ganz im Gegenteil habe ich mich noch heftiger in diese Stadt verliebt, weil ich nun ein Bruchteil dessen, wie es ist, dort zu leben, mitbekommen habe und mir in jedem Moment klar war, ich will hier nicht mehr weg, hier gehöre ich hin. Traurig bin ich genau deshalb, ich gehöre dort hin, bin es aber nun erstmal nicht mehr. Doch daran arbeite ich und diesmal nicht nur als Traumblase, sondern so richtig. Ich will das, denn wenn nicht jetzt, wann bitte sonst? Wieso nicht einfach mal etwas tun, was größer ist, was mehr Kraft und Mut erfordert und vorraussetzt, dass man einiges andere hinten an stellt. Was wirklich wichtig ist, wird immer ein Platz in meinem Leben einnehmen, das weiß ich nun mittlerweile auch. Mein Herz geht an die Dinge, mit Bestand.

Was ich zuletzt erkannt habe und was mich geflashed hat: ich war schon seit sehr langer Zeit nicht mehr so locker und ungezwungen wie die letzten Wochen, ich habe mich ewig nicht mehr so gut und wohl in meiner Haut und meiner Umgebung gefühlt, ich hatte keinen einzigen Tiefpunkt, kein einziges Mal, wo ich mir dachte, was mach ich hier eigentlich, wer bin ich?

Ich war ich und ich weiß, dass war keine Illusion, das war ich wirklich.

Ich weiß, ich kann das schaffen, wenn ich es wirklich will und ich weiß, ich will es. Mehr als alles andere im Moment, mehr als den richtigen Studiengang. Was wiederrum suboptimal ist, deshalb warte ich doch noch ein ganz kleines bisschen ab, ob sich das auch zu meinen Wünschen hin entwickelt. So langsam könnte es mal in die richtige Richtung gehen, am besten Richtung Meer. Da liegt Hamburg nämlich, da kann man mir sagen, was man will. 


Kommentare

  1. Hamburg Hamburg Hamburg ♥
    Solltest du da wirklich studiern, bin ich so so neidisch ;) Aber leider gibt es da keinen Master für mich.

    Und nein, die Moraba kenne ich nihct, aber in der Ecke ist auch die Bar/Bistro drings :D was ich meine :) Hört sich eigentlich genauso an, hehe.

    Hast du sonst noch Tipps? Am Donnerstag fahre ich ja :)

    LG

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  2. PS: Die meine ich : http://www.qype.com/place/52-Cafe-Presse-Hamburg

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