Spiegel meiner Selbst.

Du warst der, bei dem ich keine Angst habe musste, zu viel zu geben und zurück gewiesen zu werden. Bei dir wusste ich, du weißt es zu schätzen. Passt auf meine Liebe auf und lässt dich nicht beirren, im Bild von mir und im Herzen. (Fast)  egal, was ich tue. Bei dir konnte ich so sein, wie ich eben bin. Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt zugleich - du hast immer die richtigen Worte und Gesten gefunden, ohne mich zu beurteilen. Hast mich als mehr gesehen, als die Summe meiner Fehlbarkeit. 


Ich hatte das Gefühl, du würdest mich durchaus auch für immer lieben. Oder für zumindest sehr, sehr lange. So sicher wie du, war sich definitiv noch keiner mit mir. Und es hat gedauert, aber Ich wusste, dass du es sein könntest. Dass du DER sein könntest.

Du warst mein sicherer Hafen. Bist es immer noch. Doch das sonst so stabil wirkenden Schiff ist durch die ganzen Unwetter und Stürme des letzten Jahres ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden und das merkt man auch unter Bord nicht gerade wenig. Manchmal bekomme ich Angst zu kentern und dann wird mir plötzlich richtig, richtig schlecht. 

Wenn ich darüber nachdenke, was genau mich so ängstigt, dann wird mir vor allem immer wieder eins bewusst: die Angst vor Zurückweisung. Angst, dass du meine Gefühle nicht mehr erwidern könntest, Angst, dass ich zu viel von meinen Gefühlen preis gebe, was falsches mache, zu hartnäckig bin, Angst, dass ich dich wieder zu sehr an mich heran lasse und du dann einfach wieder gehst. Weil ich dir zu viel bin, weil es dir zu anstrengend ist, doch nur eine Phase und keine Leidenschaft, weil... 

Ich will dich hin und wieder bei mir und dich aber nicht danach fragen, weil ich Angst habe, dass du dich bedrängt fühlst. Will dir sagen, was ich denke und es immer wieder runter schlucken, weil ich hoffe, du kommst von selbst darauf. Ich will locker bleiben und verkrampfe doch immer wieder bei dem Gedanken, welche Handlung dich wohl von mir weg treiben könnte. Ich habe Angst dich zu verlieren, weil du mir zu viel bedeutest. Und habe Angst, weil ich fürchte Gefühle sind alles, was uns bleibt.

Dabei ist mir bewusst: Ich brauche jetzt keine Beziehung, ich brauche keine Regeln und ich brauche keinen Druck. Die Angst, dich zu verlieren wird sich nicht alleine dadurch bessern, dich sicher zu "haben", denn gerade das ist keine SicherheitIrgendwann wird sich uns sowieso unausweichlich die Frage stellen, wohin das alles führt, und ich bin mir sicher, wir werden die richtige Antwort finden, aber was ich gerade in dir, in uns sehe und vor allem fühle, das reicht mir, nur das brauche ich. Das und Zeit. Die Wunden und Brüche sind noch nicht wieder geheilt, reißen hier und da mal wieder auf, die Ängste sitzen tief und das Vertrauen ist noch nicht wieder da, wo es sein sollte. 

Aber wenn du es auch willst, lasse ich es zu. Wenn du zu mir stehst, bin ich bereit mich wieder zu öffnen. Wenn du mir immer wieder sagst, was du fühlst, kann ich auf deine Worte bauen, Stück für Stück zurück zu dem Vertrauen, das ich einmal hatte.

Und wenn du mich wieder SO ansiehst, weiß ich, das Worte manchmal gänzlich überflüssig sind, denn wenn man plötzlich so tief in jemanden hinein sehen kann, bin ich mir sicher, dass es nichts direkteres und ehrlicheres gibt, als deine Augen.

Bitte hör nie auf, mich anzusehen. 





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