fake for real #2

Und dein Herz
reißt sich zusammen
Weil es manchmal egal ist
Ob man jetzt wirklich, wirklich
mutig ist oder nur tut als ob.


Vielleicht ist es nichts, ja hoffentlich ist es nichts. Doch die Gewissheit steht aus und das "Brauchst dir keine Gedanken machen" ist ungefähr genauso einfach wie abends schnell einschlafen, wenn man weiß, man muss am nächsten morgen früh raus und ausgeruht sein. Scheinbar unmöglich, denn wie auch? Es geht was in mir vor, worüber ich keine Infos und Klarheit habe und der Weg dazu führt über mehr Hürden als mir lieb ist.

Und hier bin ich und fühle mich alleine.
Einsam mit meiner Angst, unverstanden mit meinen Sorgen. Geköpfte Gefühle, die keine Daseinsberechtigung haben. 

"Es ist ja keine Lungentransplantation also mach nicht so ein Drama draus."

Ist es nicht, in der Tat. Aber es reicht mir aus, um mich zu verunsichern und mein Kopf regelrecht zum Bersten zu bekommen.

Und es enttäuscht. Das die Menschen, von denen ich es mir am meisten gewünscht hätte dass sie mich verstehen nicht da sind. Nichtmal annähernd, nichtmal die Mühe machen. Dass der Mensch, den ich jetzt an meiner Seite bräuchte high & betrunken sein über das stellt, was in mir gerade vorgeht. 

Ich akzeptiere, stelle keine Fragen mehr und schon gar keine Bitten. Aber es hinterlässt Spuren und ich merke gerade, wie tief diese gehen.

Rückzug. Innerlich wie äußerlich, Distanz. Denn alles was ich gerade brauche und ertragen kann, alles worauf ich mich wirklich verlassen kann liegt bei mir. Immer und immer wieder kommt mir diese Erkenntnis und sie ist so traurig wie auch beruhigend. 

Es wird sich was ändern. Für dich und mich und uns. Es wird sich was ändern für mich.
Ich investiere gerne, aber ab jetzt wieder mehr in mich. Denn ich brauche mich, ich brauche meine eigene Wärme, die man mir nicht geben kann. Und wohin die Wärme geht, ist weniger Platz für anderes. Andere. Für Egoismus und falsche Liebe. Für Liebe?

Ich weiß es nicht. Gerade fühlt es sich nur nach Heimkehren an. So viele Monate war ich unterwegs, ich bin zuhause. Und nun auch jeder Teil von mir, so alles und vollkommen. 

Ich fühle nicht genug für uns beide, dieses Mal kann ich niemanden mit auf dem Boot halten, der es nicht will. Und will es auch gar nicht. dafür bin ich zu weit, bin mir zu viel wert, als dass ich mich wieder aufgebe, hergebe, nicht mehr los lasse. 

Ich halte einfach nicht mehr so fest. Ich kann morgen gehen, wenn ich will. Ich kann bleiben so lange ich will. So wie ich will. 

Ich habe nicht mehr richtig geschrieben - bis jetzt. Ich habe kaum gewagt zu denken, es zu hinterfragen, bis jetzt. Und nun ist es da, ich bin da, sitze im Garten und spüre mich langsam wieder mehr selbst. Das ankommen hat gedauert und dauert immer noch. Aber die Vögel zwitschern und es immer noch so hell und Sommer in Hamburg war niemals so schön.

Und es wird nichts sein. Ich werde da raus gehen und was daraus gelernt haben. Dass es okay ist, Angst zu haben und schwach zu sein und dass ich es überstehe. Alleine. Oder mit jemandem an meiner Seite, der eben einfach da ist. 










Kommentare